Für viele von uns ist Essen die Art und Weise, wie wir unser Nervensystem beruhigen, unerfüllte emotionale Bedürfnisse befriedigen, Überforderung und Stress zu bewältigen versuchen. Egal, ob wir zu viele Dinge in zu wenig Zeit erledigen müssen, uns frustriert oder einsam fühlen – für unseren Körper ist dies eine Stress-Erfahrung. Wenn wir unter Stress stehen, ist unser 400 Millionen Jahre altes sympathisches Nervensystem aktiv und unser Geist & unser Körper suchen nach Wegen, um für uns zu sorgen, um uns zurück an einen Ort des Funktionierens, der Ruhe und Leichtigkeit sowie der Verbindung zu bringen.
Wir sind soziale Säugetiere, Beziehungswesen und als solche suchen wir nach Orten der Sicherheit und des Gehalten-seins, wo wir uns fallen lassen können und aufgefangen werden. Manchmal haben wir keine Orte, an denen wir emotionalen Beistand oder Wärme erhalten können – weder äußerlich noch innerlich. Manchmal fühlen wir uns zu verletzlich, zu schüchtern oder schämen uns, wenn wir andere um Hilfe bitten.
In unserer Kultur, in der Werte wie Leistung, Belastbarkeit, Kontrolle und Selbstsicherheit im Vordergrund stehen, können unsere emotionalen und Beziehungs-Bedürfnisse mit Scham besetzt sein. Dies kann zu einem inneren Konflikt führen, so dass wir uns schämen, überhaupt Unterstützung zu brauchen oder darum zu bitten. Dadurch verschwindet unser Bedürfnis nach Verbindung jedoch nicht. Stattdessen verwandelt es sich und wir suchen nach Bindungsersatz – und finden diesen im Essen.
Erleichterung und Schmerz der „Bemutterung“ durch emotionales Essen
Viele von uns sind ohne mütterliche Qualitäten aufgewachsen, die sichere Bindung kreieren, wie
– emotionale Wärme & Beruhigung / Trost
– Sicherheit & Schutz
– Interesse & Aufmerksamkeit
– Unterstützung der Entwicklung
Oder es stand uns nur ein bisschen von diesen Qualitäten zur Verfügung, aber nur genug. Einige von uns sind sogar mit gefährlichen Müttern aufgewachsen. Die Schuld liegt eher in unserem System, das Müttern nicht die Unterstützung bietet, die sie brauchen und in generationsübergreifendem Trauma, als in den Müttern.
Im Essen können wir eine Art Mutter finden, die uns versorgt, beruhigt und uns Last abnimmt. Wenn wir uns mit Essen „bemuttern“, fühlen wir uns oftmals vorübergehend besser, weil wir uns von der warmen Umarmung der Nahrung gehalten fühlen, besänftigt, umsorgt, gesehen, gehört. Aber schon kurze Zeit später fühlen wir uns häufig schlechter, wenn Scham, Schuldgefühle oder Selbstkritik in den Vordergrund treten und wir uns für die Art und Weise, wie wir mit Essen für uns sorgen, gegen uns selbst wenden.
Wir können uns doppelt schuldig fühlen: schuldig für die Art, wie wir mit Essen für uns sorgen und schuldig dafür, wenn wir deswegen hart und erbarmungslos mit uns selbst sind.
Es gibt immer gute Gründe für emotionales Essen
Es ist verständlich, dass wir uns schämen und frustriert sind, wenn wir fast zwanghaft Nahrung zu uns nehmen, um uns zu trösten – vor allem, wenn in unserer Kultur Wert daraufgelegt wird, „die Kontrolle zu haben“, „unfehlbar“ zu sein, rational zu handeln.
Für emotionales Essen gibt es immer gute Gründe. Wenn wir uns überfordert, gestresst und in schmerzhaften Emotionen gefangen fühlen, ist alles in unserer Neurobiologie darauf ausgerichtet, Verbindung herzustellen. Wenn wir keine echte Verbindung haben, können wir andere Orte der Sicherheit und des Halts suchen – wie Essen. Auch die Suche nach einer idealen Ernährung oder einem idealen Körper ist letztendlich der Versuch Sicherheit zu finden. Emotionales Essen – Psychologie verstehen: die sichere Bindung.
Die Motivation, die hinter unserem Verhalten steht, beruht also auf etwas Gutem: sich selbst zu versorgen und zu nähren. Mit der Zeit kann diese Gewohnheit, sich dem Essen zuzuwenden, zu einer emotionalen Bindung werden, die unsere Bedürfnisse nach Verbundenheit, Zugehörigkeit, emotionalem Ausdruck und Einfühlung befriedigt.
Deshalb kann es sich unmöglich anfühlen, die guten Vorsätze, achtsamer zu essen, einzuhalten. Es liegt nicht daran, dass uns die Willenskraft fehlt oder wir uns nicht genug anstrengen. Vielmehr sind es unsere Beziehungs- und Gefühlsbedürfnisse, die unser Essverhalten unbewusst steuern. Wenn uns das klar wird, können wir unsere Essgewohnheiten vielleicht auf eine neue Art und Weise sehen: ich bin nicht beratungsresistent, unfähig, faul, unmotiviert oder ein hoffnungsloser Fall.
Ich bin einfach nur überfordert, mein Nervensystem ist dysreguliert und ich versuche, auf die einzige Art und Weise, die ich bislang kenne, für mich zu sorgen! Diese Einsicht – auch wenn sie einfach klingt – ist kraftvoll und heilsam.
Selbstcoaching-Fragen
Kann ich als Konsequenz dieser Einsicht den Anteilen von mir, die mit Essen für mich sorgen und mich bemuttern, mit Zuhören, Neugierde, Respekt, Ehrfurcht und Mitgefühl begegnen? Und parallel langsam sichere Bindung mit etwas anderem als Essen aufbauen?
Kann ich mehr über mein autonomes Nervensystem lernen? Denn emotionales Essen ist letztendlich auch ein Symptom eines dysregulierten Nervensystems bzw. eine Bewältigungsstrategie, um mich zu regulieren. https://danielaamberg.de/nervensystem/
Du wünschst Dir individuelle, zielgerichtete und empathische Unterstützung, um weiterzukommen? Dann ist eine Empowerment Session das Richtige https://danielaamberg.de/emotionales-essen-aufloesen-ist-moeglich/ – persönlich in Aachen, per Telefon oder eine digitale Plattform Deiner Wahl.
EINE EMPOWERMENT SESSION BEINHALTET
- 1 Vorab-Fragebogen mit dessen Hilfe Du definierst, wo Du gerade stehst und was Du mithilfe der Session erreichen möchtest.
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- Kosten: 100 € inkl. Mwst. (ab 1.1.25: 110 €) für Erst-Session inkl. Arbeitsblätter (60 min.), 90 € inkl. Mwst. (ab 1.1.25: 100 €) für Folge-Sessions inkl. Arbeitsblätter (60 min.)
Bitte prüfe VOR der Kontaktaufnahme & Terminvereinbarung:
– ob Du bereit bist, 1. in Dich zu investieren, 2. aktiv Nervensystem-Regulierung zu praktizieren, die mit Coaching einhergeht und 3. die Geduld hast, die Heilung braucht. Viele Menschen möchten ein geändertes Ergebnis, ohne aktiv die Veränderung zu bewirken. Das gibt es nicht.
– ob Du Dir Coaching leisten kannst und – falls relevant – ob Dein*e Partner*in mit Deiner Investition einverstanden ist.
Ich bin selbständiger Life Coach und kann keine kostenlosen Ersttermine anbieten, wie Psychotherapeuten, wo diese Leistung durch die Krankenkasse bezahlt wird. Danke für einen respektvollen Umgang mit meiner Zeit
Du erreichst mich am besten über: daniela.amberg@gmx.de
Weitere Infos zu meinem Angebot findest Du hier: https://danielaamberg.de/emotionales-essen-aufloesen-ist-moeglich/
Das sagen zufriedene Klientinnen über die Empowerment Session:
Die Herangehensweise an das Thema aus einer anderen Sichtweise war für mich sehr aufschlussreich und hilfreich. Die emotionalen Gründe, die bei mir hinter Heißhunger, Überessen und Süßem essen stecken, waren mir nicht bewusst. Ich habe viele tolle Anregungen bekommen, mit meinen Bedürfnissen und Ess-Impulsen anders umzugehen und bin sehr optimistisch. – Tanja
Die Session spricht alle Ebenen an – körperlich, emotional, geistig – und hat all meine Erwartungen übertroffen. Ganz herzlichen Dank dafür! – Mara
Nach der Session fühle ich mich entspannter, erleichtert und vor allem hoffnungsvoll. Ich habe viele Zusammenhänge verstanden und das Gefühl Kontrolle über mein Essverhalten zurückzubekommen. – Sandrine
Dein fundiertes Fachwissen und Deine besondere Art der Vermittlung haben wir sehr weitergeholfen auf meinem Weg. Vielen lieben Dank! – Christiane
18.01.2025 Tagesseminar „Das Herz nähren – achtsamer Umgang mit Essen & sich selbst“ – VHS Aachen
https://www.vhs-aachen.de/programm/kultur-kreativitaet/psychologie-paedagogik/kurs/Das-Herz-naehren-achtsamer-Umgang-mit-dem-Essen-sich-selbst/242-08099#inhalt