Der Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Essanfällen lässt sich anschaulich erklären. Viele hochsensible Menschen erleben regelmäßig eine Anhäufung von Reizen – eine wachsende, sich aufbauende, sich verstärkende und überwältigende Intensität, die schließlich in Nahrungsmitteln ein Ventil sucht. Oft ist es so, dass egal welche Hilfsmittel man benutzt, oder wie sehr man versucht den aufkommenden Essanfall zu stoppen, man ihn nur verzögern, aber nicht aufhalten kann. Irgendwann kommt das Überessen dann doch. Wenn wir verstehen, was vor sich geht, können wir uns mit Selbstmitgefühl begegnen für die Art und Weise, wie wir mit Selbstregulierung kämpfen. Wir können unserem Nervensystem ein anderes Ventil anbieten, damit es zu Gleichgewicht zurückfindet.
Hochsensible Kinder und Erwachsene beginnen den Tag bereits mit einer „stärker gefüllten Tasse“ als weniger sensible Menschen. Sie verarbeiten bereits morgens ein höheres Maß an inneren und äußeren Reizen und ihr Nervensystem stößt früher an seine Grenzen – besonders wenn wir keine Praxis der Nervensystem-Regulation haben. Wenn wir aufgewühlt sind, sucht unser Nervensystem nach Sicherheit und Verbindung, um aus diesem Zustand des Stresses herauszukommen und in einen Zustand der Ruhe. Wenn wir keine Orte, Verbindungen oder Aktivitäten haben, an denen wir vollständig zur Ruhe kommen können, kann Essen der Ersatz sein. Essen kann unser Nervensystem und unsere Gefühle regulieren und unser autonomes Nervensystem von einem Stresszustand in einen Zustand der Ruhe und Sicherheit bringen. Essen besänftigt für eine kurze Zeit das innere Chaos, und wir fühlen uns getröstet und beschützt – als hätten wir warme Arme um uns gelegt.
Die Scham, sich nicht völlig autark selbst regulieren zu können
Es kann mit viel Scham einhergehen, wenn wir im Grunde sehr bewusste, achtsame Menschen sind, genügend Ressourcen oder Werkzeuge haben und die zunehmende Überreizung unseres Nervensystems erkennen, aber nicht in der Lage sind, einen Essanfall zu stoppen. Wir können uns dafür schämen, dass wir nicht über mehr Selbstregulierung verfügen oder ein ruhigeres Nervensystem zu haben – besonders wenn wir regelmäßig meditieren, viel an uns gearbeitet haben oder vielleicht sogar selbst Therapeut sind.
Es kann sich wie ein persönliches Versagen anfühlen kann, wenn man nicht besser reguliert ist. In vielen westlichen Kulturen ist ein impliziter Glaube vorhanden, dass wir in der Lage sein müssen, uns jederzeit „selbst in den Griff zu bekommen“ = uns selbst zu regulieren. Wir sind soziale Säugetiere und Beziehungswesen und brauchen einander, um uns sicher zu fühlen und uns regulieren zu können. Das gehört zu den neuesten Erkenntnissen der interpersonellen Neurobiologie, die dem Gesellschaftstrend nach Selbständigkeit und Individualität ein wenig entgegensteht.
Wenn unsere Kultur ein dysreguliertes Nervensystem hat
In unserer „Schneller-höher-weiter-Kultur“ haben viele von uns regelmäßig mit Sorgen, Ängsten, Stress und einem überlasteten Nervensystem zu tun. Dies hat sich in den letzten 4 Jahren mit Plandemie, Verknappung von Ressourcen, Inflation, polarisierender & menschenferner Politik, Naturkatastrophen, Kriegen u.v.m. weiter verstärkt.
Als Hochsensible spüren wir all dies in unserem Körper – und zwar auf einer höheren und differenzierten, nuancierten Ebene als andere. So viele unserer Nervensysteme fühlen sich überfordert, und sehnen sich nach Ruhe und tröstenden Armen, die uns halten und Sicherheit geben. Aus dieser Perspektive betrachtet, lässt sich der Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Essanfällen hoffentlich mit mehr Selbstmitgefühl nachvollziehen. Lerne mehr über das autonome Nervensystem https://danielaamberg.de/nervensystem/ bzw. Nervensystem Dysregulation https://danielaamberg.de/blog/2023/10/07/das-dysregulierte-nervensystem-fundamentales-verstaendnis/
Unser Körper versucht immer für uns zu sorgen
Wenn wir das Überessen statt als Charakterschwäche oder Laster als einen klugen Beschützer betrachten – als eine Art, wie unser intelligenter Körper versucht, für uns zu sorgen, können wir erkennen, dass das Essen auf ein wichtiges Bedürfnis hinweist: das Bedürfnis unseres Nervensystems nach Entspannung, Ruhe und Sicherheit.
Wenn wir hochsensibel sind und viel Stress erleben, ist es essenziell, dass wir Überreizungszustände im Körper regelmäßig abbauen, damit diese Energie nicht in Form von Essattacken ausbricht. Als Hochsensible haben wir ein höheres Bedürfnis nach Abschalten, Entspannung, Spiel & Spaß und sollten diesem nachgehen, damit sich die als hoch empfundene Reizintensität nicht zu einem Dampfkochtopf entwickelt. Durch diese Brille betrachtet, lässt sich der Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Essanfällen hoffentlich besser verstehen.
Die drei wichtigen R, damit Reizüberflutung nicht zu Essanfällen führt:
REDUKTION von Reizen, wo immer möglich
REGENERATION regelmäßige Ruhezeiten & Urlaube einplanen
RICHTIGEN MASSSTAB finden & anwenden, nämlich den eigenen
Information ist wichtig aber lediglich der erste Schritt hin zu Veränderung. Wir haben vielleicht tolle Aha-Momente, wenn wir etwas Neues lernen, aber dann fallen wir oft zurück in alte Muster. Das liegt daran, dass 80% der Nervenfasern Information vom Körper zum Gehirn schicken und nur 20% vom Gehirn zum Körper. D.h. wir müssen die verkörperte Sprache von unserem Nervensystem sprechen (lernen) und können nachhaltige Veränderung nicht kognitiv herbeiführen.
Du wünschst Dir individuelle, zielgerichtete und empathische Unterstützung, um weiterzukommen? Dann ist eine Empowerment Session das Richtige – persönlich in Aachen, per Telefon oder eine digitale Plattform Deiner Wahl. https://danielaamberg.de/emotionales-essen-aufloesen-ist-moeglich/
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- Kosten: 100 € inkl. Mwst. (ab 1.1.25: 110 €) für Erst-Session inkl. Arbeitsblätter (60 min.), 90 € inkl. Mwst. (ab 1.1.25: 100 €) für Folge-Sessions inkl. Arbeitsblätter (60 min.)
- Bitte prüfe vor der Kontaktaufnahme & Terminvereinbarung:
– ob Du bereit bist, 1. in Dich zu investieren, 2. aktiv Nervensystem-Regulierung zu praktizieren, die mit Coaching einhergeht und 3. die Geduld hast, die Heilung braucht. Viele Menschen möchten ein geändertes Ergebnis, ohne aktiv die Veränderung zu bewirken. Das gibt es nicht.
– ob Du Dir Coaching leisten kannst und – falls relevant – ob Dein*e Partner*in mit Deiner Investition einverstanden ist.
Ich bin selbständiger Life Coach und kann keine kostenlosen Ersttermine anbieten, wie Psychotherapeuten, wo diese Leistung durch die Krankenkasse bezahlt wird. Danke für einen respektvollen Umgang mit meiner Zeit
Du erreichst mich am besten über: daniela.amberg@gmx.de
Das sagen zufriedene Klientinnen über die Empowerment Session:
Die Herangehensweise an das Thema aus einer anderen Sichtweise war für mich sehr aufschlussreich und hilfreich. Die emotionalen Gründe, die bei mir hinter Heißhunger, Überessen und Süßem essen stecken, waren mir nicht bewusst. Ich habe viele tolle Anregungen bekommen, mit meinen Bedürfnissen und Ess-Impulsen anders umzugehen und bin sehr optimistisch. – Tanja
Die Session spricht alle Ebenen an – körperlich, emotional, geistig – und hat all meine Erwartungen übertroffen. Ganz herzlichen Dank dafür! – Mara
Nach der Session fühle ich mich entspannter, erleichtert und vor allem hoffnungsvoll. Ich habe viele Zusammenhänge verstanden und das Gefühl Kontrolle über mein Essverhalten zurückzubekommen. – Sandrine
Dein fundiertes Fachwissen und Deine besondere Art der Vermittlung haben wir sehr weitergeholfen auf meinem Weg. Vielen lieben Dank! – Christiane
Aktuell buchbare Veranstaltungen zu Hochsensibilität oder Emotionalem Essen:
„Das Herz nähren – achtsamer Umgang mit Essen & sich selbst“ 18.01.2025 VHS Aachen https://www.vhs-aachen.de/programm/kultur-kreativitaet/psychologie-paedagogik/kurs/Das-Herz-naehren-achtsamer-Umgang-mit-dem-Essen-sich-selbst/242-08099#inhalt
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