Perfektionismus ablegen – wertvolle Erkenntnisse (und wie auch Du davon profitierst)

Perfektionismus ablegen - wertvolle Erkenntnisse

Perfektionismus ablegen – aber was ist eigentlich Perfektionismus?

Perfektionismus ist eine Geisteshaltung und ein Denk- und Verhaltensmuster. Er besteht aus unterschiedlichen Tendenzen wie z.B.
– das Gefühl nicht genug zu sein
– Detailverliebtheit
– hohe Erwartungen
– Streben nach Perfektion
– sehr hohe Standards
– unrealistische Ziele
– Entscheidungsschwierigkeiten
– Angst vor dem Scheitern
– Intoleranz gegenüber Fehlern

Der perfektionistische Anteil in uns ist Team-Mitglied des inneren Kritikers, den wir alle haben. Ja, Du hast richtig gelesen – es gibt ein ganzes Team von Quälgeistern. Die lautesten und mächtigsten sind: Antreiber, Perfektionist, Controlletti, Allen-Rechtmacher, Be-und Verurteiler. Je mehr Schmerz wir ohne wohlwollende Begleitung erlebt haben, umso schwächer sind die Gehirnverbindungen, die Wohlbefinden unterstützen. Oft entwickelt sich aus dieser Erfahrung eine sehr kritische innere Stimme & Selbsthärte.

Der perfektionistische Anteil ist davon überzeugt, dass er nur dann gemocht wird, wenn er möglichst perfekt ist und keine Fehler macht. Er gibt alles, um so perfekt wie möglich zu sein. So schützt er uns manchmal davor, Fehler zu machen und uns Schuldgefühlen auszusetzen. Er versucht, die Risiken im Leben zu minimieren.

Aber: Perfektion ist eine Illusion.

Perfektionismus Sprüche bzw. Zitate können uns helfen wohlwollender auf uns zu schauen

Meine Lieblingssprüche sind:

„Du wurdest geboren um echt zu sein, nicht um perfekt zu sein.“ – Oscar Wilde

Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren. – Thomas Alva Edison

Gesundes Streben ist selbst-fokussiert und fragt: ‚Wie kann ich wachsen?‘ Perfektionismus fokussiert auf andere und fragt: ‚Was werden sie denken?“ – Brené Brown

Wenn eins dieser Zitate für Dich hilfreich ist, schreib es Dir auf Post-its, speichere es Dir als Erinnerung in Handy und Mailprogramm ab, damit sich die Botschaft in Deinem Denken und Deiner Haltung verankern kann. Perfektionismus ablegen – wertvolle Erkenntnisse und wie auch Du davon profitierst. Erfahre mehr.

Perfektionismus Ursachen – Warum bin ich so perfektionistisch?

Trauma ist eine Erfahrung, bei der man völlig die Kontrolle verliert. Wenn wir niemanden haben, der uns dabei unterstützt, aus dieser Form von „Gefangenschaft“ herauszukommen, finden wir Wege, um auch nur einen Hauch von Befreiung davon zu erlangen. Häufig ist Perfektionismus also eine von vielen Trauma-Reaktionen.

  1. Auf ein chaotisches, unberechenbares Umfeld – z.B. wenn die engen Bezugspersonen auf dem Narzissmus oder Borderline Spektrum waren oder Suchtprobleme hatten. Perfektionismus war Dein Versuch Kontrolle über ein unvorhersehbares Umfeld zu bekommen und im Rahmen Deiner Möglichkeiten für Sicherheit zu sorgen und Konflikte zu vermeiden.
  2. Auf ein Schamgefühl, weil vom Umfeld bestimmte Persönlichkeitsanteile oder eine Form von Selbstausdruck kritisiert oder abgelehnt wurde. Es muss nicht unbedingt eine große Sache gewesen sein – vielleicht fand einfach mal jemand ein Bild von Dir schlecht oder falsch. Oder Du wurdest beim Singen für Deine Stimme kritisiert. Oder Dir wurde gesagt, dass Du komisch läufst oder lachst. Wenn man zartbesaitet ist, reichen Kleinigkeiten, um ein Kompensationsmuster in Gang zu setzen.
  3. Vielleicht hast Du aber einfach gelernt, Dich perfekt zu verhalten, weil dies ein Familienmuster war oder weil Du dadurch Lob, Komplimente und Zuneigung erhalten hast. Oder es war die einzige Art, Dir Zugehörigkeit zu sichern. Oft projizieren Eltern, die selbst nicht den gewünschten Erfolg haben/hatten, dies auf ihre Kinder und haben hohe Erwartungen.
  4. Hochsensibilität: Hochsensible Menschen haben ein hohes Pflicht-, Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein sowie starke Werteorientierung, was in Perfektionismus münden kann. Aufgrund ihrer feinen Wahrnehmung reagieren Hochsensible Menschen besonders empfindlich auf Fehler bei sich selbst und anderen. Jede Aufgabe wird gewissenhaft ausgeführt, selbst wenn dies zu noch mehr Stress führt. Ungenauigkeit, Unordnung und Aufregung wird als Belastung empfunden. Ist die Fehler-Sensibilität sehr stark ausgeprägt, kann sie in Hinblick auf eigene Fehler zu Perfektionismus und mit Blick auf Fehler anderer zu Intoleranz führen.

Das sind die Hauptursachen dafür, dass wir zu Perfektionist*innen werden. Perfektionismus ablegen – wertvolle Erkenntnisse und wie auch Du davon profitierst. Bleib dran.

Zwei Arten von Perfektionist*innen

Es gibt mindestens zwei verschiedene Arten von Perfektionist*innen:

Diejenigen, die sich ständig überanstrengen, 110% geben und ängstlich versuchen, die absolute Perfektion zu erreichen. Wenn ein Ergebnis nicht so aufgenommen wird, wie erhofft, sind sie völlig niedergeschlagen. Beim nächsten Mal geben sie 120% und so setzt es sich fort – manchmal bis zum Burnout. Besonders hochsensible Menschen sind sehr Burnout-gefährdet. Diese Art der Anstrengung geht mit hoher Sympathikus-Aktivierung des autonomen Nervensystems einher, d.h. das Nervensystem ist im Kampf-Modus.
Lerne mehr über das autonome Nervensystem hier: https://danielaamberg.de/nervensystem/ und hier https://danielaamberg.de/en/das-nervensystem-beruhigen-was-wenn-es-nicht-funktioniert/

Dann gibt es die andere Seite des Perfektionismus. Da sind diejenigen, die sich nach einem vermeintlichen Misserfolg völlig zurückziehen und aus Angst davor, einem perfektionistischem Maßstab nicht gerecht werden zu können, nichts Neues mehr wagen und keinerlei Herausforderung mehr annehmen. Dieses Verhaltensmuster entspricht im autonomen Nervensystem dem Schutzmodus des dorsalen Vagus, d.h. Rückzug und Konservierung von Energie & Ressourcen.
Lerne mehr über das autonome Nervensystem hier: https://danielaamberg.de/nervensystem/ und hier https://danielaamberg.de/en/das-autonome-nervensystem-unser-selbstschutzsystem/

Perfektionismus Test – Welche Form(en) von Perfektionismus praktizierst Du?

Perfektionismus kommt in vielen Formen und Spielarten daher. Was sind Deine Favoriten?
– unrealistische Erwartungen haben bzw. sich unrealistische Ziele setzen
– so viel Angst vor Ablehnung oder Versagen haben, dass man nicht ins Handeln kommt
– Sich nur auf das Negative konzentrieren oder hyperkritisch sein – auch wenn 9 von 10 Dingen gut gelaufen sind, konzentriert man sich
auf die Sache, die nicht geglückt ist
– kleine Fehler fühlen sich riesig an. Ich verurteile mich hart dafür und bin im Nachgang lange damit beschäftigt
– immer 110% geben, aber das Gefühl haben, dass es nie genug ist
– es fällt mir schwer Lob anzunehmen. Ich finde immer etwas, dass ich noch besser hätte machen können
– wenn ich weiß, dass ich etwas nicht perfekt machen kann, fange ich erst gar nicht an

Wenn Du mit einer dieser oder einer anderen Form von Perfektionismus zu kämpfen haben, solltest Du wissen, dass dies eine hervorragende Bewältigungsstrategie ist. Perfektionismus hilft uns, ein Gefühl der Kontrolle zu bekommen, wenn wir uns sonst außer Kontrolle fühl(t)en. Perfektionismus ablegen – wertvolle Erkenntnisse und wie auch Du davon profitierst. Gleich kannst Du mit der Umsetzung anfangen.

Perfektionismus ablegen – wie kann es gelingen?

Wie können wir ein Perfektionismus-Muster ablegen? Wie das meiste im Leben: in kleinen, erträglichen Schritten. Ein erträglicher Schritt hat 2 Komponenten: 1. Ich kann ihn zu Ende bringen. 2. Ich bewege mich etwas aus der Komfortzone, ohne mich zu überfordern.
Persönlich halte ich es für wichtig dem Muster zu danken, denn es hat uns in der Vergangenheit womöglich das Überleben gesichert, zumindest aber die Zugehörigkeit.
Dann würde ich dort, wo es am wenigsten „weh tut“ anfangen, fünfe gerade sein zu lassen – ganz spielerisch. In welchem Lebensbereich oder bei welchen Menschen kannst Du ausprobieren, einmal nur 80 – 90% zu geben? Wo kannst Du heute mal fünfe gerade sein lassen?

Letztendlich ist Perfektionismus immer Ausdruck eines dysregulierten autonomen Nervensystems – entweder hohe Aktivierung des Sympathikus, unser System der Mobilisierung oder alternativ Antriebslosigkeit, Gleichgültigkeit, Abschalten, unser System der Immobilisierung.

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