Das Nervensystem beruhigen – was, wenn es nicht funktioniert?

Das Nervensystem beruhigen

Das Nervensystem beruhigen – was, wenn es nicht funktioniert? Es gibt viele großartige Tipps, Herangehensweisen und Strategien, die eine Beruhigung des Sympathikus zum Ziel haben. Was, wenn es nicht funktioniert? Wenn Du Entspannungstechniken anwendest, aber Du Dich nicht richtig einlassen kannst, nicht wirklich präsent bist oder Dein Nervensystem sich einfach nicht beruhigt oder nur für kurze Zeit? Was, wenn Du nur Informationen aufsaugst, aber nichts umsetzt?
Es kann frustrierend sein, wenn man von Ärzten, Therapeuten, Coaches, Freunden & Familie sowie hervorragenden Artikeln im Internet die besten Tipps wie Atemtechniken, Meditation, Yoga-Praxis, Schlaf etc. bekommt, um das Nervensystem zu beruhigen – man diese aber entweder nicht umsetzen kann oder sie nicht die Wirkung zeigen, die versprochen wurde. Man kann sich wie der einzige Mensch auf dem Planeten fühlen, der es nicht schafft. Etwas nicht zu schaffen, kann mit viel Scham einhergehen. Man kann sich wie ein*e Versager*in fühlen. Ich möchte, dass Du weißt, dass Du nicht allein damit bist und dass es nicht Deine Schuld ist. Der Artikel hilft Dir, Dich & Dein Nervensystem wirklich zu verstehen und zeigt auf was wichtig ist, wenn Du Dein Nervensystem beruhigen möchtest.

Das Nervensystem beruhigen – Verständnis geht Veränderung voraus

Das autonome Nervensystem, es wird auch vegetatives Nervensystem genannt, ist ein Selbstschutzsystem, das aus dem 200 Millionen Jahre alten Sympathikus und dem Parasympathikus mit seinen zwei Schaltkreisen besteht, wovon der ältere 500 Millionen Jahre alt ist. Die Hauptaufgabe von diesem brillanten Selbstschutzsystem besteht darin, uns um jeden Preis am Leben zu halten und für Sicherheit zu sorgen – ALLES andere ist nachrangig. Auch, oder insbesondere, Entspannung und Achtsamkeit.
Wir alle haben eine Instanz in uns, sie heißt Neurozeption, die Instanz der Gefahrenerkennung. Dieser Gefahrendetektor ist wie eine unsichtbare Überwachungskamera, die jede Millisekunde unseres Lebens für uns prüft, ob das, was wir gerade erleben, sicher, gefährlich oder lebensbedrohlich ist. Die Einordnung erfolgt im Abgleich mit unserer internen Datenbank von Erlebnissen, weswegen sie immer sehr individuell ist. Bitte sei Dir dessen bewusst – besonders wenn andere Menschen möchten, dass Du so bist oder handelst, wie sie oder wie es in den Medien steht, die sie konsumieren.

Das Nervensystem beruhigen – lerne Deinen 200 Millionen Jahre alten Sympathikus verstehen

Wenn Dein Nervensystem eine Gefahr wittert – auch wenn es realistisch betrachtet keine akute Gefahr im Hier & Jetzt ist – überschreibt es rationales Denken, Deine guten Vorsätze oder Wünsche, Deine Gefühle und alles, was im Moment für das Überleben nicht gebraucht wird. Der einzige Fokus liegt darauf, Dich am Leben zu halten – durch Aktivierung des Sympathikus. Dieser Selbstschutzmodus ermöglicht Kampf oder Flucht, indem riesige Mengen Energie mobilisiert werden. Wir können diesen Zustand von sympathischer Aktivierung wie folgt wahrnehmen:
– rasende Gedanken, Aufregung, Sorgen, Ärger, Frustration, Angst, Panik, Wut
– erhöhte Wachsamkeit aller Sinne, Schwierigkeiten, sich zu entspannen oder einen Gang runterzuschalten, Bedürfnis äußere
Umstände zu  kontrollieren
– erhöhte Herzfrequenz, schnelles schweres Atmen, Muskelanspannung, Zittern, Schwitzen, Schwindel, zu viel Energie u.v.m.

Unser autonomes Nervensystem reagiert bei wahrgenommener Gefahr von unser Evolution her so, als sei ein Löwe o.ä. 50 Meter hinter uns und wir können noch etwas tun, nämlich kämpfen oder fliehen. Dafür wird das sympathische Nervensystem aktiviert. Mit diesem Verständnis macht es Sinn, dass wir uns nicht hinsetzen zur Meditation, eine Yin Yoga Sequenz oder Fantasiereise machen oder den Atem beruhigen. Unser System arbeitet hart, um unser Überleben zu sichern.
Je höher die sympathische Aktivierung, desto mehr möchte sich unser Körper bewegen. Unsere Aufgabe ist es, ihn das tun zu lassen, auf die Art, die er möchte. Wir müssen diese aktivierte Überlebensenergie, die durch unser System jagt, erstmal über Bewegung freisetzen. Erst dann können wir unser Nervensystem beruhigen mit regulierenden Ressourcen, die unser Erleben verändern, statt es zu überdecken.

Das Nervensystem beruhigen – wenn unser System dauerhaft im Überlebensmodus ist

Wenn wir über einen langen Zeitraum hinweg dauerhaftem Stress ausgesetzt sind, bleibt das autonome Nervensystem beständig im sympathischen Schutzmodus. Einige Beispiele für dauerhaften Stress:
– nicht nachlassender Zeit- und Termindruck auf der Arbeit – egal, wie effizient ich arbeite
– Partner*in, enges Familienmitglied, Vorgesetzte*r oder Team-Kolleg*in mit massiven psychischen Problemen
– jede Form von anhaltendem Mobbing
– missglückte medizinische Interventionen = medizinische Traumata
– sehr pflegebedürftiges Kind oder enge Familienangehörige
– anhaltende finanzielle Sorgen
– Sucht- und Gewaltverhalten von engen Bezugspersonen
– zu viel Verantwortung / zu voller Terminkalender
und vieles, vieles mehr… woraus Stressfolge-Krankheiten entstehen können, die zu einer weiteren Dysregulation des Nervensystems beitragen.

Das Nervensystem beruhigen – was, wenn es nicht funktioniert? Wenn wir sehr lange Zeit im sympathischen Schutzmodus verbracht haben, ohne dass sich unsere Situation geändert hat, und diese Art von Überlebensenergie erschöpft ist, kann es sein, dass wir in einen Burnout, Depression oder chronische Erkrankung rutschen. Auch dies ist ein Schutzmodus, allerdings des 500 Millionen Jahre alten dorsalen Zweig des parasympathischen Nervensystems.
Einer der Hauptgründe für langfristige Dysregulationen sind ungelöste Traumata, die sich in unserem Körper festgesetzt haben. Wenn unser autonomes Nervensystem nicht „weiß“, dass eine Situation aus der Vergangenheit vorbei ist, wird es uns fortwährend schützen wollen. Mehr dazu in einem separaten Beitrag.

Das Nervensystem beruhigen – Sicherheit ist der Schlüssel

Unser autonomes Nervensystem versteht keine kognitive, gesprochene Sprache. Deshalb können wir unseren Zustand nicht über Sprache oder Gedanken ändern. Wir können uns nicht einreden, dass Yoga, Qigong oder Atemtechniken sicher sind, wir jetzt praktizieren und unser Nervensystem beruhigen. ABER wir können unserem System in erträglichen Schritten zeigen, dass etwas sicher ist. Sicherheit ist der Schlüssel dafür, dass unser Nervensystem aus einem Schutzmodus und in die Beruhigung geht. Sicherheit ist sehr individuell und findet über Erleben statt. Wie kannst Du Deinem System zeigen, dass eine Entspannungstechnik für Dich sicher ist? Was brauchst Du, um Dich mit einer Entspannungsübung sicher zu fühlen?

Es ist möglich, unser Nervensystem zu beruhigen und darüber nachhaltig unsere Lebenserfahrung zu verändern. Mithilfe somatischer Werkzeuge und neuronaler Übungen können wir unseren autonomen Tonus verändern, neue neuronale Bahnen bilden und mehr Zeit in der Regulation verbringen. In einem Zustand der Regulation finden all die schöne Dinge statt, die wir uns wünschen: innere Ruhe & Ausgeglichenheit, Präsenz im Hier & Jetzt, Zugang zu Hoffnung, Leichtigkeit & Lebensfreude, effizienter und entspannter arbeiten, Beherrschbarkeit oder Verschwinden von chronischen Krankheiten u.v.m.

Information ist wichtig aber lediglich der erste Schritt hin zu Veränderung. Wir haben vielleicht tolle Aha-Momente, wenn wir etwas Neues lernen, aber dann fallen wir oft zurück in alte Muster. Das liegt daran, dass 80% der Nervenfasern Information vom Körper zum Gehirn schicken und nur 20% vom Gehirn zum Körper. D.h. wir müssen die verkörperte Sprache von unserem Nervensystem sprechen und können nachhaltige Veränderung nicht kognitiv herbeiführen, besonders, wenn unser Nervensystem lange Zeit in der Dysregulation also Schutzmodus verbracht hat.

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